Kirmesgesellschaft St. Maximinus Koblenz- Horchheim e. V.
 KirmesgesellschaftSt. MaximinusKoblenz- Horchheim e. V.  

Wir verwenden Kasse Speedy – das Kassensystem für Android-Geräte

Aktuelles

Kirmes 2024 am 31.05 - 03.06.2024

Sie möchten Mitglied werden?

dann öffnen Sie sich hier Ihr Beitrittsformular

Master Card Visa PayPal Vorkasse
MasterCard, Visa, Paypal, Advance Payment

Besucherzähler

Kirmes in Horchheim 1924

Kirmes im Dorf! Fahnen heraus!

1928 erscholl dieser Ruf als Kirmesparole.

Die Kirmeszeitung von 1928 schrieb:

"Denn dies Jahr in Horchheim mit ernstem Bedacht, hat man eine große Kirmesgesellschaft gemacht!"

Vor dem Jahre 1928 war es nämlich üblich, jeweils am Ostermontag die Kirmesgesellschaft ins Leben zu rufen. So hieß es noch im Koblenzer Generalanzeiger vom 16./17.4.1927:


"Nach alter Sitte treffen sich die Kirmesjungen am Ostermontag nach dem Hochamt im Restaurant "Zur Post" und nehmen die Gründung der Kirmesgesellschaft vor. Am 19./20.06. (Sonntag und Montag) ist Kirchweihfest mit Ortskirmes. 4 Wochen nach Kirmes löst sich die Kirmesgesellschaft wieder auf und wird im nächsten Jahr wieder neu gegründet. Nach altem Brauch läuten die Burschen, die in dem Jahr 20 Jahre alt werden, die Kirmes ein."

 

Lustige Auflösung
Die Auflösung der Kirmesgesellschaft war für alle Beteiligten eine sehr lustige und meist eine feuchtfröhliche Sache. Immerhin verstanden die
Kirmesburschen, ein paar "Schäfchen" ins Trockene zu bringen, die dann bei der Auflösung nassgemacht wurden. Allerdings muss hier auch vermerkt werden, dass die übrig gebliebenen Gelder durch die Gemeindeverwaltung an bedürftige Familien im Ort verteilt wurden.


Geburtsprotokoll
Das Geburtsprotokoll der Kirmesgesellschaft St. Maximinus findet slch im Generalanzeiger vom 18. Mai 1928:

 

"Die Horchheimer Kirmes, eines der schönsten Volksfeste von nah und fern, naht. Aus diesem Grunde versammelten sich am vergangenen Sonntag, 13. Mai, jung und alt im Turnerheim, um die Kirmesgesellschaft, die zur Verschönerung der Kirmes beitragen soll, ins Leben zu rufen. 35 Kirmesburschen waren erschienen, die zur Gründung der Gesellschaft beitragen wollten. Der Einberufer der Gesellschaft, Josef Seyl, wies in kurzen Zügen auf den Zweck hin:

Eine Gesellschaft, die das ganze Jahr besteht , sowie es auch in anderen Orten der Fall ist. Der Vorschlag wurde begrüßt und einstimmig angenommen. Das Einttittsgeid betrug eine Reichsmark. Hiernach wurde zur Vorstandswahl geschritten:

 

1. Vorsitzender: Peter Sauder

2. Yorsllzender: Johann Seyl

1. Schriftführer und Kassierer: Aloys Dülz

2. Schriftführer: Josef Seyl

2. Kassierer: Konrad Flory

3. Mai 1933 Brief ans Amtgericht Ehrenbreitstein

Diesem Brief vom 3. Mai 1933 ist zu entnehmen das die Kirmesgesellschaft  im Jahre 1928 gegründet ist. Weiter steht dort:" Unter Nr. 33 des Vereinsregister wurde die Kirmesgesellschaft, Horchheim am 5. April 1929 als e. V. eingetragen. Der zur Zeit der Eintragung bestandene engere Vorstand besteht aus: 1. Vorsitz Peter Sauder, 1. Schriftführer Anton Sauder, und 1. Kassierer Aloys Dülz, wurde in der am 1. April 1933 stattgefundenen Generalversammlung neugewählt, durch: Johann Schömann 1. Vorsitz, Hans Klassmann 1. Schriftführer, und Johann Beck 1. Kassierer."

1933 Kein guter Geist

Der Gleichstellungswahn nach 1933 machte auch vor den alten Volksfesten nicht halt. So wurde der Horchheimer Kirmesgesellschaft 1935 die Auflage gemacht, die KIRMES im neuen Geist  des dritten Reiches neu zu gestallten. Die Kirmesburschen zogen bei dieser Umfunktionierung nicht mit und lösten ihre Gesellschaft kurz nach der Kirmes auf. Träger und Ausrichter war ein neu gegründeter Vereinsring. In der Nacht von Freitag auf Samstag stellten die Kirmesburschen auf dem Turnvater- Jahn- Platz eine Trauerweide als Kirmesbaum auf. In der Kirmeszeitung von 1935 lesen wir:" In diesem Jahr soll die Horchheimer Kirmes den Hauch und den neuen Geist des Dritten Reiches versprühen". Um die Kirmes wieder zu einem Volksfest zu gestalten, müsse eine neue Idee aufspringen, die sich mit der alten, aus der die Kirmes geboren wurde, verbinde. Auch die Kirmeszeitung sollte ein neues Gesicht erhalten, wozu die Ausgabe von 1935 ein kleiner Auftakt sein sollte: Es war die letzte Nummer der Kirmeszeitung vor Ausbruch des 2. Weltkrieges! Parteigelenkte Festkomerse gab es noch bis 1939. Dann gab die Kirmes ihren Geist auf!

1947 Eine unpolitische Angelegenheit

Im Mai 1947 stellte sich der neu gewählte Vorstand der Kirmesgesellschaft vor. Heinrich Bohr beantragte die Zulassung der Horchheimer Kirmesgesellschaft bei dem französischen Stadtkommantanten von Koblenz. Im Antrag hieß es: " Die Kirmes ist eine vollkommen unpolitische Angelegenheit und hat lange Jahre vor 1933 alljährlich 14 Tage nach Pfingsten stattgefunden." In der Mitgliederliste von 1947 sind 51 Mitglieder verzeichnet. Der damalige Jahresbeitrag betrug 2 RM. Bei der Währungsumstellung 1948 wies der Kontostand 736 RM aus. Im Jahre der harten Währung, 1949, erschien die erste Nachkriegs- Kirmeszeitung. Die Kirmesgesellschaft war wieder voll da!

 

Die untenstehenden Bilder zeigen den Einzahlschein vom 12.08. 1948, wo genau dieser Betrag von 736 RM verbucht ist.

Einzahlschein Ablieferung von Bargeld 12.08.1948
1948 Ablieferung von Bargeld.pdf
PDF-Dokument [165.5 KB]

1947 Die Wiedergeburt der Horchheimer Kirmes

In diesem Bericht der in dem Horchheimer Kirmes Magazin 1997 zu finden ist haben unsere Autoren Lars Weinbach und Markus Hermsen die Wiedergeburt der Horchheimer Kirmes aufgegriffen. Ein unerwarteter Blick auf ein Stück Hoschemer Lebensart. Lesen Sie diesen spannenden Bericht " Wie Phönix aus der Asche" in unten stehender PDF Datei.

Wie Phönix aus der Asche
1997 Kirmeszeitung Wie der Phönix aus de[...]
PDF-Dokument [2.3 MB]

In der Kirmeszeitung 1973 schildert Heinrich Fischer wie es mit der Nachkriegskirmes bereit 1947 weitergegangen sein muss.

Nachkriegskirmes
1973 Kirmeszeitung Nachkriegskirmes.pdf
PDF-Dokument [1.6 MB]

Statuten Horchheimer Kirmesgesellschaft von 1947

Statuten
Der Horchheimer Kirmesgesellschaft

§1
Die Horchheimer Kirmesgesellschaft verfolgt nach ihrer Wiederbegründung den Zweck, den schönen alten Brauch der Horchheimer Kirmes wieder aufleben zu lassen. Sie will jeden Horchheimer Bürger während der Kirmestage eine Reihe schöner Stunden bereiten, insbesondere für die Kinder und die reifere Jugend.
§2
Die Kirmes findet alljährlich 14 Tage nach Pfingsten statt, so wie das seit Jahrzehnten der Fall war.
§3
Der Beitritt zur Kirmesgesellschaft ist jedem Horchheimer Bürger möglich, sofern er kein aktiver Nationalsozialist war.
§4
Es wird in jedem Jahr vor den Vorbereitungen zur Kirmes ein neuer Vorstand in geheimer Wahl gewählt. Eine Wiederwahl des alten Vorstand ist möglich. Der Vorstand besteht aus 3 Vorsitzenden, 1 Schriftführer und 1 Kassierer. Die Mitglieder des Vorstandes dürfen nich Mitglieder der NSDAP oder einer ihrer Gliederungen gewesen sein.
§5
Alljährlich findet zwischen Ostern und Pfingsten eine Jahreshauptversammlung statt, zu der schriftlich eingeladen wird.
§6
Jedes Mitglied des Vereins zahlt einen jährlichen Beitrag von RM 2,-. Zur Deckung der Unkosten sollen alle Horchheimer Bürger mit einem geringen Unkostenbeitrag beitragen.
§7
Bei schwerwiegenden Verstössen gegen die Interessen des Vereins kann der Vorstand über den Ausschluss des Mitgliedes aus der Gesellschaft entscheiden. Im Falle eines Einspruchs entscheidet die Hauptversammlung.
§8
Die Einberufung von Versammlungen erfolgt durch den Vorstand, der diese unter der Angabe der Tagesordnung durch Aushang an den vorgesehenen Stellen bekanntgibt.
§9
Die Auflösung der Gesellschaft kann nur dann erfolgen, wenn zweidrittel Stimmenmehrheit der Mitglieder (in geheimer Wahl) herrscht. Das vorhandene Vermögen wird sozialen und caritativen Zwecken zur Verfügung gestellt.

Koblenz, den 8. Mai 1947            Für die Horchheimer Kirmesgesellschaft
                                          gezeichnet: Heinrich Bohr
                                     1. Vorsitzender

Druckversion | Sitemap
© HKG St. Maximinus e. V.

Diese Homepage wurde mit IONOS MyWebsite erstellt.