lm Dorf hören wir, daß die Amerikaner in der Stadt zu Weihnachten - es müßte 1919 gewesen sein - eine Kinderbescherung auf dem Clemensplatz gemacht haben. Ein riesiger Christbaum mit
elektrischen
Lichtern sei dagewesen, es gab Zuckerzeug und Spielsachen, aber keine nützlichen Dinge, die man so dringend benötigt: Wäsche, Wollzeug, Kleidurrg. Das hat ein )ahr später ein einzelner Sergeant auf
seine Kosten gemacht, und anschließend wird das von den Quäkern übernommen. Aber auch die Kinderspeisung muß ich erwähnen, eine wirklich gute Sache. Wir auf'm Land hören nur davon, spüren tun wir
nichts. Dafür laufen wir über die Horchheimer Brücke zum Oberwerth und lungern um die Feldküchen herum, die etwa dort standen, wo heute die Südbrücke und das Stadion sich befinden. Da sind richtige
Zeltstädte der Amerikaner entstanden. Wenn der Koch mit langem Löffelsieb in der gut duftenden Brühe fischt, dann laufen wir schnell hin und bekommen das noch heiße Fleisch in die bloßen Hände. Da
muß man blasen und das so ergatterte StUck von einer in die andere Hand legen.
Auf den Spuren von Prälat Jupp Schneider - Die Kirmesgesellschaft
in Franken
Der Hobby-Archäologe Manfred Wichmann
Wußten Sie, liebe Leser, daß wir in Horchheim einen Mitbürger haben, der Altertumsforschung als Hobby betreibt? Es ist Manfred Wichmann aus der Emser Straße, beschäftigt bei der Bezirksregierung Koblenz. Der 35jährige, verheiratet und Vater von 2 Kindern, hat einen Blick für den Boden.
Nach der "Epoche Holl" schildert Herr Perschbach, Leiter der Grundschule, in diesem Jahr die "Ära Diesler". Herr Diesler führte 29 Jahre das Horchheimer Schulschiff durch politisch und wirtschaftlich bewegte Zeiten.
Goldene Hochzeiten
24.Juli 1988 Heinrich Pretz und Paula geb. Metzger
12.November 1988 Nikolaus Schneiders und Katharina geb. Reiner
04.Dezember 1988 Willi Corzelius und Maria geb. Bohr
10.Dezember 1988 Max Knipp und Maria geb. Bohr
07.Januar 1989 Matthias Seger und Anni geb. Kraus
08.April 1989 Simon Breitbach und Nelly Minna geb. Schulz,
Vor 60 Jahren wurde auf dem großen neu geschaffenen Festplatz der damals noch selbständigen Gemeinde Horchheim ein Denkmal errichtet, das dem Vater der Deutschen Turnbewegubg, Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), gewidmet war.
"0ral history - Erzählte Geschichte" ein Modewort in der deutschen Geschichtswissenschaft! Kirmes-Magazin praktiziert schon seit Jahren diesen Trend mit den wunderschönen
Kindheitsgeschichten von Ewald Fischbach. Für unser Magazin '89 hat sich nun Hans Ludwig angeboten,
seine Erinnerungen an die Jugendzeit in der Mendelsgass freizulegen.
Von dänne Hoschemer, die häit leewe, kann käiner dä lggele-Oggele gekännt han, weil dä schonn om 1870/71 eromm en Mann en de beste Johre geweses. Äh soll kain Kener gehatt han. Ower et hat en geewe, dänn lggele-Oggele.
Für die Horchheimer hat die Schmidtenhöhe seit jeher eine besondere Anziehungskraft. Die Alteren von uns denken meist an den ehemaligen Gasthof, die Jüngeren oft an ihre Bundeswehrzeit und den Schliff auf dem gleichnamigen Übungsgelände. Lust und Frust also, je nach Erleben. Mit dem Namen Schmidtenhöhe unzertrennlich verbunden bleiben zwei Horchheimer Bürger: Dr. Julius Schmidt (1817-1899), der auf der Höhe eine Jagd besaß und nach dem das Gebiet benannt wurde, und Cyrillus Hillesheim (1861-1930), der Erbauer des Hofes.
Neues Leben im Altenheim.
Seit Mitte letzten Jahres ist das Altenheim wieder bewohnt. Junge Leute gehen dort ein und aus, der Garten ist wieder sehr gepflegt. Das Schild am Eingang weist auf die Verwendung des Hauses hin: "Haus an der Christuskirche, elne übergangseinrichtung für psychisch Genesende".
Die Gneisenau-Kaserne und die 80er im Kriegseinsatz
1988 waren, seit der ersten Belegung der Gneisenau-Kaserne mit Soldaten, 50 Jahre verflossen. Aus diesem Anlaß brachten wir im vergangenen Jahr unter dem Titel "Schweinereiter rechts raus" einen Bericht über die Anfänge der "Gneisenau" sowie den Einsatz der 34. lnfanterie-Division, zu der das lnfanterie-Regiment 80 gehörte, ab Kriegsbeginn bis zum Eisenbahn-Transport von Frankreich nach Polen an die sowjetrussische Grenze im Raum Brest-Litowsk. ln diesem Jahr folgt die Fortsetzung dieses Berichts, der die schlimmste Phase des 2. Weltkriegs umfaßt, die mit dem deutschen Überfall auf die Sowjet-Union begann. Bis heute ist auf dem Büchermarkt keine Dokumentation über die ,,Rheinische", man kann sogar sagen "Koblenzer" 34. lnfanterie-Division zu haben. Übrigens: Es gab keine andere Division, in der sich so viele Horchheimer befanden.
Der 7000 Kilometer Trip in das Reich der Mitte
6 Horchheimer mit einer Reisegruppe in China
So um 1930 gab es in Horchheim eine Clique junger Männer, die in dieser Zeit für viel Gesprächsstoff sorgte. Noch heute kann man begeistert von einer ganzen Reihe kaum glaubhafter
"Männer-Streiche"
hören, die diese Burschen ausheckten und auch in die Tat umsetzten. Zu der Clique gehörten auf jeden Fall "dä Homp" (Josef Schneider), "dä Fulder" (Johann Schmidt), "dä Gäißler-Pitter", "dä Neliusse
Franz" und "Bouillon's Paul". lrgendwie waren diese Männer damals das, was man heute als "Hoschemer Originale" bezeichnen kann.